"Gleichheit ist langweilig"

Interview ‪Konservative nennt sie "‬lammfromme, biedere Rechte". "Gutmenschen" ekeln sie. Gespräch mit Ellen Kositza, der Intellektuellen der angeblichen konservativen Revolution
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Hier fühlt sich der Rechte wohl
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Foto: John MacDougall/AFP/Getty Images

der Freitag: Frau Kositza, was haben Sie zuletzt Gutes in einem linken Blatt gelesen?

Ellen Kositza: Heute habe ich Christine Otts vielhundertseitigen Schinken Identität geht durch den Magen fertiggelesen. Die Frau Prof. Ott betrachtet die „Mythen der Eßkultur“ durch eine dezidiert linke Brille. Alles wird gegendert, alles auf eventuellen Rassismus, auf Kolonialismus beäugt. Total dekonstruktivistisch! Teilweise ist das direkt zum Lachen. Aber ich hab auch enorm profitiert von der Lektüre. Beispielsweise schreibt Ott über die „Kommodifizierung des Anderen“, also diesen Zeitgeist, das Fremde durch einen Konsumdiskurs zu domestizieren. Und daneben haben wir das, was sie kritisch die „Fossilisierung“ der eigenen Traditionsbestän